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Wollerau
20.09.2021

Poetry Slam Wollerau: Allein die Akrobatik mit Worten zählte

Slam-Poetinnen und Slam-Poeten aus der ganzen Schweiz standen sich in Wollerau gegenüber – vorne bewacht Moderatorin Lisa Christ den Siegerpreis, einen Quittenschnaps.
Slam-Poetinnen und Slam-Poeten aus der ganzen Schweiz standen sich in Wollerau gegenüber – vorne bewacht Moderatorin Lisa Christ den Siegerpreis, einen Quittenschnaps. Bild: Nicole Reichmuth
Am Samstagabend lud die Kulturkommission Wollerau bereits zum 11. Mal zum traditionellen Poetry Slam in die Aula der MPS Riedmatt in Wollerau. Trotz Zertifikatspflicht war der Anlass gut besucht. Gregor Stäheli ging schliesslich als Sieger hervor.

Es ist so schön, all eure Gesichter zu sehen und seit langem wieder einen Poetry Slam moderieren zu dürfen», begrüsste Lisa Christ das Publikum am Poetry Slam in der Aula der MPS Riedmatt in Wollerau sichtlich erfreut. Für viele auftretende Slam-Poetinnen und Slam-Poeten war es am Samstagabend wegen der Coronapandemie der erste Auftritt seit langer Zeit. Auch die Stimmung im Publikum war ausgelassen, konnte man den Event doch wegen der Zertifikatspflicht wieder wie «früher» ohne Maske geniessen.

  • Mit seiner Neuinterpretation um Ikarus holte sich Gregor Stäheli den Sieg. Bild: Nicole Reichmuth
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  • Veronika Koch stand das erste Mal überhaupt als Slam-Poetin auf der Bühne. Bild: Nicole Reichmuth
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Klare Spielregeln

Insgesamt acht verschiedene Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz standen sich im modernen Dichterwettstreit gegenüber. Die Spielregeln waren dabei klar: Alle Auftretenden hatten je sechs Minuten Zeit, um dem gut gefüllten Saal ihren eigens verfassten Text ohne jegliche Requisiten zu präsentieren. Der Publikumsapplaus entschied jeweils über das Ausscheiden beziehungsweise den Einzug ins Finale.

Bild: Nicole Reichmuth

Die dargebotenen Texte waren so vielseitig wie die Sprache selbst. Die breite Palette an Themen verbanden Literatur, Tiefgründigkeit und -Comedy in perfekter Dichtkunst. So wurden über Entscheidungsschwierigkeiten, ausweglose Gedankenkarusselle sowie die gehasste Frage «Woher kommst du?» gesprochen. Ein Highlight war auch der Auftritt von Veronika Koch: Sie stand an diesem Abend zum ersten Mal überhaupt als Poetry-Slammerin auf der Bühne.

Hart umkämpfter Quittenschnaps

Das Publikum wählte schliesslich Marguerite Meyer, Luisa Viggiano, Diego Häberli sowie Gregor Stäheli ins Halbfinal. Dabei wurde unter anderem der Kampf um Freiheit, die Schwierigkeit der Männlichkeit sowie die pandemiebestimmte Jassrunde am Stammtisch aufgegriffen. Mit ihren humorvollen Texten schafften es die beiden Herren bis in die Finalrunde. Nach einer knappen Entscheidung erkor das Publikum schliesslich Gregor Stäheli zum Sieger des hart umkämpften Quittenschnaps.

Bald mit Anatole Taubman

Schon bald findet der nächste bunte Kulturabend in Wollerau statt: Am 23. Oktober parodiert der erfolgreiche Schweizer Schauspieler Anatole Taubman diverse lustige Lebenssituationen. Infos sind unter www.wollerau.ch/kulturprogramm einsehbar.

Nicole Reichmuth, freie Mitarbeiterin