Dreimal Gold an den Schweizer Nachwuchs Leichtathletik-Meisterschaften, das hat der Altendörfler Jan Drabik geschafft. «Was ich gehofft habe, ist nun eingetreten», so sein überglücklicher Trainer Arsène Formaz. Dabei waren die Voraussetzungen für die Meisterschaften äusserst ungünstig. Vor sechs Wochen ging der junge Altendörfler nach einem Unfall mit einem verstauchten Sprunggelenk an Krücken. Dies erforderte in den letzten Wochen einen langsamen und vorsichtigen Trainingsaufbau. Erst vor einer Woche gabs für den 15-Jährigen am UBS Kids Cup Kantonalfinal in Küssnacht einen ersten Belastungstest, den er souverän meisterte.
Eigentlich wäre Drabik für vier Disziplinen an der U16-Meisterschaft in Winterthur qualifiziert gewesen. Um seinen lädierten Fuss nicht über Gebühr zu strapazieren, wurde auf den Start am 80-m-Sprint verzichtet. Das sollte sich auszahlen.
Keine grosse Konkurrenz
Da die Konkurrenz im Dreisprung nicht allzu gross war, hätte bereits sein erster Sprung über 12.93 m zum Sieg gereicht. Er setzte im dritten Versuch noch einen drauf und sprang 13.03, was fast ein halber Meter weiter war als sein stärkster Konkurrent Aurélien Künzle (Lausanne). So endete Drabiks erster Wettkampftag mit der ersten Goldmedaille.
Im Weitsprung am Sonntagmorgen sollte es zu einem knappen und spannenden Wettkampf kommen. Drabik legte im zweiten Versuch mit 6.64 Metern nach, den YessicSchibler mit seinem letzten Versuch mit 6.65 Metern konterte. Nun lag es an Drabik, die Nerven in diesem Weitsprung-Krimi zu behalten. Der Altendörfler liess sich nicht beeindrucken und legte 6.68 m in dieSandgrube, drei Zentimeter weiter als Schibler. Das bedeutete Goldmedaille Nummer zwei für Drabik.
Wenig Erholungszeit
Viel Zeit zum Ausruhen hatte der 15-Jährige nicht. Gleich ging es weiter im Hochsprung, dies ohne zwei Monate lang diese Disziplin trainieren zu können. So scheiterte er bei seiner Einstiegshöhe über 1.70 m ein erstes Mal, nach dem zweiten, geglückten Versuch war Drabik im Wettkampf angekommen. Die 1.78 m übersprang er locker. Seine beiden Konkurrenten Tim Cedraschini (Arlesheim) und Alberto Vola (Genf) scheiterten beide, bevor Drabik die 1.84 ebenfalls im ersten Versuch überquerte.
Mit diesem Sprung war die dritte Goldmedaille an der U16-SM in trockenen Tüchern, die Freude gross. «Jan hat das Optimum aus seiner Rehabilitationszeit herausgeholt », so sein stolzer Trainer Arsène Formaz. Als nächster Höhepunkt wartet nun am kommenden Samstag der Final des UBS Kids Cups auf Jan Drabik, wo er nach dem letzten Wochenende natürlich als Favorit am Start sein wird.