In der Statistik erscheinen sie als «Genesene», in der Realität fühlen sie sich alles andere als gesund: Personen, die lange nach einer Covid-19-Infektion noch mit Beschwerden kämpfen. Sie sind Long-Covid-Patienten. Mindestens fünf Frauen und sechs Männer im Kanton Schwyz haben das Coronavirus überstanden, fühlen sich aber dauerhaft so schlecht, dass sie um ihre Arbeitsfähigkeit fürchten.
«Bei den elf Fällen ist kein Muster erkennbar. Die jüngste Person hat Jahrgang 1995, die älteste 1957», beschreibt Andreas Dummermuth, Leiter der Ausgleichskasse AHV/IV-Stelle Schwyz, die Situation.
Long-Covid Beschwerden physisch kaum messbar
Die Symptome von Long Covid sind vielfältig, reichen von organischen Leiden, über Müdigkeit, Angststörungen, Depressionen bis hin zu «Brain Fog», also beeinträchtigtem Denken. Die Beschwerden sind physisch kaum messbar, Dummermuth seinerseits spricht von «unklaren Gesundheitsschäden».
Das stellt die IV-Stelle Schwyz vor eine besondere Aufgabe, denn die Invalidenversicherung befasst sich primär mit den direkten Auswirkungen einer Krankheit auf den konkreten Job einer Person. Gestützt darauf, erfolgt dann der Entscheid, ob berufliche Massnahmen aufgegleist oder eine Rente ausbezahlt wird.
Leistungen haben die elf Long-Covid-Patienten noch keine erhalten. «Zuerst muss der Sachverhalt geklärt werden», erklärt Dummermuth. Oft würden dafür externe fachärztliche Expertisen benötigt. «Sind zum Beispiel durch Covid-19 chronische Lungenprobleme entstanden, erfolgt die Begutachtung durch einen Pneumologen.»