Das Trockenmauern ist eine über Jahrhunderte bewährte Handwerkskunst. Die Steine werden ohne Beton oder Mörtel, und damit trocken, von Hand im Verband aufgeschichtet, weshalb Trockenmauern wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen sind. Sie sind aber nicht nur wichtig für die Biodiversität, sondern auch schön anzusehen. Doch es braucht, bis die Mauer fertiggestellt ist. An der Wilenstrasse in Freienbach, unterhalb vom Leutschenhaus, sind 14 Zivildienstleistende und ihr Baustellenleiter Felix Riegger seit mehr als drei Wochen jeden Tag dabei, diese zu bauen. Riegger ist «vorsichtig optimistisch», dass der Mauerabschnitt mit rund 130 Quadratmeter Mauerfläche Ende dieser Woche steht.
Trockenmauer an der Wilenstrasse sollte Ende Woche fertiggestellt sein

Die Arbeitsgruppe Trockenmauern, die aus dem Weinbauverein Leutschen und Umgebung entstanden ist, realisiert seit 2005 immer wieder Projekte in der Region. Dabei arbeitet sie mit der Stiftung Umwelt-Einsatz Schweiz (SUS) und dem Gemeinderessort Umwelt sowie Tiefbau und Verkehr zusammen. «Dieses Projekt mitgezählt, sind es bald 30 Trockenmauerprojekte, die wir gemeinsam realisieren konnten», zeigt sich Fredy Kümin vom Weinbauverein erfreut.
Bund übernimmt 35 Prozent der Gesamtkosten
Einen grossen Teil der Arbeit übernehmen in diesen Projekten jeweils Zivildienstpflichtige, die von der SUS aufgeboten werden. Gleichzeitig übernimmt der Bund 35 Prozent der Gesamtkosten des Projekts, da die Zivildienstleistenden damit Arbeit, Verpflegung, Sold und Logis erhalten. «Eine Win-win-Situation», so Kümin. Den Rest der Kosten teilen sich Kanton, Gemeinde, das Kloster Einsiedeln als Grundeigentümer und die Albert Koechlin Stiftung.
Mitgearbeitet haben an drei Tagen auf fünf Freiwillige des Weinbauvereins. «Wir machten einfachere Handlangerarbeiten, damit die Maurer gut vorwärts kamen.»
Apéro und Rundgang zum Abschluss
Die Natursteine stammen aus dem Steinbruch Leuholz in Bolligen der J. & A. Kuster AG, daneben wurden auch Steine der alten Mauer wiederverwendet. Für die Abbruch- und Aushubarbeiten war die Reichmuth AG beauftragt worden.
Das Projekt, bei dem rund 150 Tonnen Steine verbaut wurden und das mehr als 2'000 Arbeitsstunden erforderte, kostete 150'000 Franken. Es wird am 19. August mit dem Besuch der Zivildienstleisten des Leutschenhauses und einem Apéro seinen Abschluss finden. Bereits fänden Abklärungen für ein nächstes Projekt im 2020 statt.
