Entlang der Ausserschwyzer Grenze: Karibik-, Dschungel- und Robinson-Feeling

Der Dreiländerstein am Seedamm zeigt ganz klar, wo’s lang geht: Das Schwyzer Wappen auf der Südseite, St. Gallen im Norden und Zürich im Westen.
Die Grenze verläuft durch seichtes Gewässer Richtung Lützelau, das schon fast kitschig-türkisfarbene Wasser lädt zu einem ersten Schwumm. Die Insel selber hat ein tolles Restaurant und sorgt sogleich für Ferienstimmung.
Dazu sitzt die kleine Meerjungfrau vom Zürichsee anmutig auf einem Findling vor der Insel, Hans Christian Andersen wäre entzückt.

Auf der Weiterfahrt in Richtung Ufnau schlagen uns Trommelrhythmen entgegen, der Kanuclub Rapperswil kommt auf Drachenbooten angerudert.
Plötzlich kommt Dschungelfeeling auf: Hunderte von Kormoranen sitzen auf den äussersten Bäumen der Insel und unterhalten sich ziemlich laut. Auf dem Dampfschiffsteg der Ufnau werden wir von Paparazzis fotografiert, die scheinen uns irgendwie zu kennen …
Tatkräftig unterstützt von meinem ersten Rudermann und Lebenspartner stechen wir auf hohe See Richtung Bäch zu.

Ein Dampfschiff fährt ziemlich nah an uns vorbei, die Wellen sind dementsprechend. Irgendwann erscheint dann auch mal Bäch und die Bächau, eine Gegend, die ich noch nie vom See her betrachtet habe. Am Horizont fallen unzählige Terrassenhäuser auf, die wie Legosteine in den steilen Hang gesetzt wurden. Diesen exklusiven Hang rauf verläuft auch die Grenze zwischen Schwyz und Zürich.
Aber zuvor steuern wir noch ein weiteres Juwel an: Der Anlagesteg ist der südlichste Zipfel der Insel Schönenwerd (Schönenwirt) und gehört tatsächlich noch zum Kanton Schwyz.
Der Rest der Insel wurde vor 180 Jahren für läppische 100 Franken an die Gemeinde Richterswil versteigert. Diese Geschichte erinnert mich irgendwie an Alaska, bei den sommerlichen Temperaturen um die 30 Grad schon fast eine Wohltat. Die kleine Robinson-Insel ist schnell erkundet.
Nach einem Nickerchen unter einem schattigen Lindenbaum geht es mit einem mehr oder weniger eleganten Sprung ins Wasser zurück in den Kanton Schwyz, ich schwimme die letzten 230 Meter dem Ufer zu.
Von dieser Kanutour bin ich echt begeistert und überzeugt, dass ich die schönste Etappe unserer Ausserschwyzer Grenzreise machen durfte. Ich bin zwar auf unserer Redaktion als Berggeiss bekannt, aber im Grunde meiner Seele bin ich eben doch ein echtes Seemeitli.
Entlang der Grenze in neun Etappen
In diesem Sommer absolvierten March24 und Höfe24 die knapp 100 Kilometer lange Grenze der Region Ausserschwyz. Das Resultat unserer Wanderungen, Gleitschirmflüge, Inline- und Biketouren wird in neun verschiedenen Etappen präsentiert. Stay tuned!