von Johanna Mächler
Auf der südlichen Sonnenseite des Buechbergs, dort wo Familien oft am Bräteln sind, hängt ein Brief an einem Büschchen, fast auf Augenhöhe. Ein Mann hat ihn geschrieben, sorgfältig in eine Plastikfolie eingepackt und massiv befestigt. Als Postillon d’ Amour hat er seine Nachricht gleich selber überbracht in der Hoffnung, damit die «hübsche Mountainbikerin » zu erreichen.
Da war jemand hin und weg
Denn der Mann aus Benken war am vergangenen Samstag mit seinem Bike unterwegs, als er am Buechberg aufeine Bikerin traf, schildert er im Brief. Diese Begegnung hat bei ihm nachhaltigEindruck hinterlassen, dass er seither wohl fieberhaft überlegte, wie er die Schöne wiedersehen könnte.
In Corona-Zeiten nicht einfach – aber auch nicht schwieriger – dürfte er sich gesagt haben und verfasste das romantische Brieflein. Darin macht er auch keinen Hehl daraus, dass er sich im Nachhineinüber sich selbst geärgert hat. Darüber, dass er die Frau nicht spontan zum Essen einlud. Oder ihr wenigstens seine Telefonnummer gab. Ja, er fuhr wenig später auf seinem Bike nochmals an den Platz des Geschehens, in der Hoffnung, sie erneut zu treffen, aber sie war «leider nicht» da.
Im unteren Teil des persönlichen Briefes beschreibt er dann, um jedes Missverständnis auszuschliessen, welche Farbe ihr Scott Bike hat und in welcher Gemeinde sie wohnt. Auf einer extra für sie eingerichteten E-Mail-Adresse erhofft er nun eine Antwort. Ob es klappt, und die Frau aus der March reagieren wird?