Die Bezirksgemeinde Höfe vom Mittwoch im Maihofsaal Schindellegi war geprägt von Harmonie und Einigkeit. Frau Bezirksammann Yolanda Fumagalli führte locker und charmant, aber auch speditiv durch die Versammlung, die vom «harten Kern» der Bezirksbevölkerung unter Coronaauflagen besucht wurde. In ihrer Einführung streifte Fumagalli all die Grossprojekte, in die der Bezirk Höfe involviert ist, und die alle auf Kurs seien.
Alles noch im grünen Bereich
Die Präsentation der finanziellen Belange des Bezirks Höfe übernahm Bezirksrat Guy Tomaschett für den sich nach einem Skiunfall in der Reha befindenden Säckelmeister Dominik Hug. Auch er beschränkte sich auf die Kernzahlen. So schliesst die Rechnung 2020 um 1 Mio. Fr. besser ab, weshalb das Defizit statt 2,9 nur noch 1,8 Mio. Fr. ausmacht. Das Eigenkapital beläuft sich damit immer noch auf 26,6 Mio. Franken, es soll in den kommenden Jahren auf etwa 20 Mio. Fr. reduziert werden, also in etwa den Steuerertrag eines Jahres ohne Nachsteuern. Wobei einmal mehr anzumerken ist, dass mit 9 Mio. Fr. fast ein Drittel des Steuerertrags in den Finanzausgleich fliesst.
Tomaschett relativierte gewisse Zahlen in der Rechnung, die durch Corona beeinflusst wurden, aber wohl bald wieder die übliche Grösse annehmen werden. Insbesondere erwähnte der stellvertretende Säckelmeister auch den «Abgang mit Absturz» bei der Staatsanwaltschaft, wie es Säckelmeister Dominik Hug genannt hatte. Tatsächlich kam in diesem Bereich deutlich weniger rein, weil die nun kantonalisierte Staatsanwaltschaft stark mit der Umstrukturierung und dem Zügeln beschäftigt war. Etwas vereinfacht ausgedrückt: Man hatte keine Zeit, die Bussen einzufordern, weshalb diese nun an den Kanton statt an den Bezirk gehen. Das sei aber nicht so schlimm, meinte Tomaschett.
Die Rechnung sowie die beiden Nachkredite von gut 103' 000 Fr. (Laufende Rechnung) und knapp 40' 000 Fr. (Investitionsrechnung) wurden nach Empfehlung von RPK-Präsident Otti Feldmann ohne Wortmeldung genehmigt. Ebenso das Okay erhielt die Schlussabrechnung zum Hochwasserschutz Staldenbach, dessen Kredit ohnehin nicht ausgeschöpft wurde.
Schutzprojekte machen Sinn
Den Schutz vor Hochwasser betraf dann auch das einzige Traktandum, das der Urnenabstimmung unterliegt: die Sachvorlage Hochwasserschutz und Revitalisierung Sarenbach. Bezirksrat Edgar Reichmuth stellte die umfangreichen Massnahmen vor, die noch in diesem Jahr starten sollen. Speziell an diesem Geschäft ist, dass es zum zweiten Mal vor die Bezirksgemeinde kam, nachdem vor allem Anwohner die -erste Variante bemängelten. Nun wurden alle Beteiligten miteinbezogen, womit ein allgemeiner Konsens zu bestehen scheint, dass das Projekt Sinn macht.
Das Projekt Sarenbach, das neben dem Bezirk auch von der Gemeinde Freienbach sowie von Kanton und Bund getragen wird, wurde so diskussionslos an die Urnenabstimmung vom 13. Juni verwiesen.
Stabswechsel beim Bezirksweibel
Zum Abschluss der Bezirksgemeinde wurde Roland Dreier als Bezirksweibel verabschiedet. 25 Jahre lang hat er den Bezirk stolz und würdig repräsentiert. Dabei könnte er wohl allerlei Anekdoten erzählen, ein Müsterchen gab Yolanda Fumagalli denn auch preis. Und sie hat gleich noch weiter Einfluss genommen. «Kaum ist eine Frau am Ruder, wird umgestaltet», machte sie augenzwinkernd klar. So veranlasste sie, dass der schwere, schwarze Mantel (Trocknungszeit drei Wochen!) durch einen neuen in den Bezirksfarben ersetzt wird. Dieser wurde vom neuen Bezirksweibel Thomas von Atzigen – als Teamleiter Umwelt ist er Bezirksangestellter – vorgeführt. Tatsächlich wirkt der neue Bezirksmantel viel edler und fröhlicher. Die Übergabe bildete denn auch einen positiven Abschluss der etwa eineinhalb Stunden dauernden Höfner Bezirksgemeinde.