Der gesamte Aufwand des Bezirks Höfe betrug im letzten Jahr 44,9 Mio. Franken, dies bei einem Ertrag von 43,1 Mio. Franken. Ein Minus von 1,8 Mio. Fr. höre sich nach viel an, im Zusammenhang mit der Pandemie sei dies jedoch ein gutes Resultat. «Es ist erstaunlich, wo sich Corona überall niedergeschlagen hat», sagte der Säckelmeister des Bezirks Höfe, Dominik Hug, an der Pressekonferenz.
Nicht alle Investitionen getätigt
Ein Blick auf die Investitionsrechnung des Bezirks Höfe zeigt, dass der ein-gestellte Betrag von 5,9 Mio. Fr. nicht ausgeschöpft wurde: Im Bereich Gewässer wurden 2 Mio. Fr. nicht ausgegeben. Da dort sehr viele Parteien involviert sind, könne es in diesem Bereich schnell Verzögerungen geben. Dazu musste die Vergabe des Pavillons Riedmatt auf das laufende Jahr verschoben werden, dies generierte eine Million Franken weniger Investitionen. In der Folge gab es deshalb auch in der Laufenden Rechnung 0,7 Millionen Franken weniger Abschreibungen.
Die Nachkredite zur Laufenden Rechnung 2020 betragen nur rund 100 000 Franken.
Beim Personal schnitt der Bezirk besser ab als budgetiert. Von den eingestellten 19,7 Mio. Fr. wurden nur 19,4 Mio. Fr. gebraucht. Dies, obwohl das Personal in vielen Bereichen vorgegeben sei. Zudem wurde die Abteilung Liegenschaften mit einer Projektleiterin verstärkt. Bisher musste der Bezirk viele Planungsaufträge extern ver-geben. Die neue Lösung sei für den Bezirk günstiger. Unter anderem für das Projekt Rathaus und Justiz-gebäude Leutschen werde diese zusätzliche Stelle gebraucht.
Der Sachaufwand von 6,9 Mio. Fr. reduzierte sich – auch durch die Pandemie – um eine Million Franken. Während des Shutdowns vor einem Jahr konnten zum Beispiel weder Exkursionen noch Lager oder Schulreisen durchgeführt werden.
Weniger Steuern eingenommen
Bei den Steuern wurde mit total 28,8 Mio. Fr. weniger eingenommen als die budgetierten 29,5 Mio. Franken. Die Ausfälle seien darauf zurückzuführen, dass im letzten Jahr die Zahlungsfrist verlängert wurde, in der Kasse fehlen von diesen Steuereinnahmen noch fast 4 Mio. Franken. Steuereinnahmen seien immer volatil – beispielsweise schnitt man in diesem Bereich 2019 um 1,2 Mio. Fr. besser ab als budgetiert. «2020 fehlt uns wegen Corona rund eine Million Franken», schätzt Dominik Hug.
Erfreulich sei jedoch, dass das Notariat besser arbeitete und eine halbe Million Franken mehr erwirtschaftete. Anstelle eines Minus von 0,22 Mio. Fr. resultierte hier ein Plus von 0,32 Mio. Franken. Die Gebühren werden von der Regierung beziehungsweise dem Bund bestimmt und seien eigentlich nicht kostendeckend.
Auch das Gericht wickelte mehr Fälle ab und erzielte bei stabilen Kosten eine Verbesserung um 0,25 Mio. Fr. Das Minus in diesem Bereich reduzierte sich auf 1,11 Mio. Franken.
Die Schule schloss insgesamt um eine Million Franken besser ab (total Aufwand 16,2 Mio. Franken). Die Bildung macht insgesamt 36 % der Rechnung aus, wobei die Einflussmöglichkeiten begrenzt sind.
Auch im Öffentlichen Verkehr wurden letztes Jahr grosse Rückgänge der Frequenzen festgestellt, der Bezirk Höfe musste dem Kanton Schwyz mehr Defizitdeckung (0,33 Mio. Fr.) bezahlen.
Drei Monate ohne Mieteinnahmen
Wenig erfreuliche Folgen hatte die Kantonalisierung der Staatsanwaltschaften. Diese verliessen per 31. Dezember 2020 die Rechnung der Bezirke und sind neu dem Kanton zugeordnet. Anstatt eines Minus von 0,62 Mio. Fr. beim Bezirk beträgt es für letztes Jahr sogar 1,28 Mio. Franken.
Dafür gebe es diverse Gründe. Wegen der Pandemie wurden vermutlich weniger Bussen ausgestellt, infolge der Umorganisation waren viele personelle Ressourcen intern gebunden. Was jedoch am meisten ins Gewicht falle: «Die Bearbeitung der Bussen wurde verschoben.» Hug führt als Vergleich die Zahlen des Abschlusses 2019 an. Damals wurden 1,4 Mio. Fr. an Bussen eingenommen. Im letzten Kalenderjahr waren es gerade einmal 0,3 Mio. Fr. – bei einem Budget von 1 Mio. Franken. Diese Diskrepanz werde wohl im Verlaufe dieses Jahres aufgeholt, der Ertrag fliesse dann jedoch in die Kantonsrechnung. Dazu beanspruchte die Staatsanwaltschaft das gesamte Gebäude an der Bahnhofstrasse 4 in Wollerau bereits seit 1. Oktober, bezahlt jedoch erst seit 1. Januar die Miete dafür.
So gut wie möglich budgetiert
Durch die Pandemie wurden viele Mindereinnahmen sowie zusätzliche Ausgaben verursacht. Aber: «Es gab wegen Corona nirgends mehr Einnahmen», stellt Hug fest.
Die Bilanz des Bezirks Höfe präsentiert sich weiterhin stabil, auch wenn sich das Eigenkapital um 1,8 Mio. Fr. auf neu 26,6 Mio. Fr. reduzierte. «Der Anspruch, eine Jahressumme an Steuern von natürlichen und juristischen Personen als Eigenkapital zu halten, ist nach wie vor gegeben.» Auf diese Reserven sei der Bezirk auch angewiesen: «2021 wird Corona nochmals zuschlagen», ist Hug überzeugt.