Vor der Saison hätte kaum einer gedacht, dass Niklas Hartweg ab heute an der Biathlon-WM im slowenischen Pokljuka am Start stehen wird. Nachdem er erst im letzten Jahr von der Jugend- in die Junioren-Kategorie aufgestiegen ist, schien der Weltcup und die WM trotz guten Resultaten noch weit weg.
Dennoch durfte Hartweg bereits im ersten Weltcuprennen in Kontiolahti mitlaufen. Qualifiziert hatte er sich durch eine starke Leistung in den internen Qualirennen, wo er etablierte Schweizer Biathleten schlagen konnte. Weitere Einsätze im Weltcup folgten in Hochfilzen.
Nicht mehr so überraschend
Mit starken Leistungen im IBU Cup machte Hartweg erneut auf sich aufmerksam und drängte sich für einen weiteren Weltcupstart auf. In Antholz zeigte er in der Staffel und im Einzel eine derart gute Leistung, dass er sich damit für die WM qualifizieren konnte. Besonders in der Loipe zeigt seine Formkurve immer weiter nach oben. «Nach dem IBU Cup und Antholz kommt die WM-Nomination nicht mehr so überraschend für mich», sagt Hartweg. Besonders im Südtirol sei ihm eine klare Steigerung gelungen und habe er besonders in der Staffel starke Leistungen zeigen können. «Ich konnte mich da beweisen und für die WM aufdrängen.» Somit erreicht Hartweg ein erstes Ziel, das er sich gesetzt hat. «Ich arbeitete in der Saison schon auf das Ziel WM-Nominierung hin. Ich freue mich, dass mir dies gelungen ist.»
Obwohl fünf Schweizer nominiert sind und nur vier an den Start gehen dürfen, wird Hartweg zu Einsätzen kommen. In welchen Rennen, ist noch unklar. «Das kommt auch darauf an, wie sich die anderen Athleten fühlen.»
Zum Ziel gesetzt hat sich der Wollerauer, endlich mal in die Weltcuppunkte zu laufen. Denn im Biathlon zählen Weltmeisterschaftsrennen auch für den Weltcup. «Ich weiss, dass ich jetzt in der Verfassung dazu bin, im Einzel Punkte zu holen», sagt Hartweg selbstbewusst.
«Wollen ihm Vertrauen schenken»
In der Staffel wird Hartweg wohl ebenfalls mitlaufen. «Wir wollen wie in der bisherigen Saison in die Top-9. Wenn alles gut läuft, liegt gar ein Top-5 Ergebnis in Reichweite.» Dafür braucht es aber ein ideales Rennen von allen vier Athleten, denn im Biathlon kann viel passieren. «Für mich ist nicht das Resultat primär, sondern meine Leistung.»