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Sport
02.12.2020
02.12.2020 13:43 Uhr

Kontiolahti war eindrücklich

Niklas Hartweg bei seinen ersten Einsatz im Weltcup im finnischen Kontiolahti. (Bild: zvg)
Niklas Hartweg bei seinen ersten Einsatz im Weltcup im finnischen Kontiolahti. (Bild: zvg) Bild: zvg
Der Wollerauer Nachwuchs-Biathlet Niklas Hartweg kam am vergangenen Wochenende zu seinem Weltcup-Debut. Im Einzelrennen am Samstag klassierte er sich als 54. von 101 Athleten. Damit durfte er zufrieden sein.

Ein schwieriger Einstieg in den Biathlon-Weltcup für alle Athleten am letzten Samstag. Keine Zuschauer und damit keine Stimmung im Stadion. Das sah auch Niklas Hartweg so. Er ist sich das vom IBU- und vom Junior-Cup her gewohnt. Aus dieser Sicht war der Gang zum Start an seinem ersten Weltcup-Rennen nichts Besonderes. «Ich war nicht nervöser als sonst», blickt der 20-Jährige Wollerauer auf die Ereignisse in Finnland zurück. Die Vorgabe der Trainer für den Debütanten in der höchsten Biathlon-Klasse war denn auch einfach: Den ersten Einsatz im Weltcup geniessen. «Das habe ich dann wohl fast zu wörtlich genommen, bin zu wenig aggressiv gelaufen», so Hartweg.

Gutes Schiessen

Nicht im Schiessstand. Da setzte er 19 von 20 Schüssen ins Ziel. «Ich habe mich sehr sicher gefühlt und konnte meine gewohnte Schiessleistung abrufen», freute sich Hartweg. Nur in der Laufspur, da wäre nach Meinung des Wollerauers mehr dringelegen. Mit seiner hohen Startnummer war er nicht unbedingt von Spitzenläufern umgeben. Also wusste er nicht so recht, wie er das Rennen anzugehen hatte. Denn die Strecke machte mächtig Eindruck auf den 20-Jährigen, zumal es sein erstes Rennen über 20 Kilometer war. «Die Strecke war sehr hart mit einem krassen Profil», so Hartweg über den Parcours. «Mittendrin hatte es einen extrem steilen Aufstieg.» Vor dem hatte er Respekt und wusste nicht so recht, ob er da Vollgas geben konnte oder eher zurückhaltend laufen sollte. Wahrscheinlich sei er zu verhalten gelaufen, urteilte Hartweg im Nachhinein. In der Loipe wäre für den Wollerauer mehr dringelegen. «Ich hatte im Läuferischen Mühe, über mich hinauszuwachsen, da ist sicher noch viel mehr möglich.»

Es geht alles viel schneller

«Mit dem 54. Rang bin ich eigentlich zufrieden», so Hartweg weiter. In Kontiolahti war er bei seinem ersten direkten Kontakt mit der Biathlon-Weltspitze überwältigt, wie da «die Post abgeht». Am Fernseher kann Niklas Hartweg die Leistung der Spitzenathleten nicht so richtig beurteilen, wie wenn er direkt am Rennen beteiligt ist. «Wenn ich sehe, wie viel Zeit ich auf die besten Läufer einbüsse, dann bin ich schon sehr beeindruckt.»

Damit umzugehen, das muss Hartweg erst noch lernen. «Das zu erleben und wegzustecken, ist für mich nicht ganz einfach», wie er sagt. Wie gesagt, auch die Trainer wussten das schon im Voraus und setzten dementsprechend auch keinen Druck auf den 20-Jährigen auf. «Es ist dein erster Wettkampf im Weltcup, an den du dich dein Leben lang erinnern sollst. Also geniesse es», war die Vorgabe.

Auch wenn Hartweg für sich noch nicht das Optimum aus dem ersten Wochenende hat herausholen können, so schöpft er Motivation für weitere Einsätze für sich aus dem Einzel-Wettkampf, wo er drittbester Schweizer war. Benjamin Weger (33.) und Jeremy Finello (44.) waren vor, Sebastian Stalder (60.) hinter ihm klassiert. «Es motiviert mich unheimlich, in Zukunft noch härter zu arbeiten.» Auch wenn beim jetzigen Trainingspensum fast keine Steigerung mehr drinliegt.

Nächstes Rennen am Donnerstag

Morgen Donnerstag wird Hartweg beim 10 km Sprint am Start sein. Ob er am Samstag in der 12,5 km Verfolgung und am Sonntag in der 4x 7,5 km Verfolgung eingesetzt wird, soll laut Hartweg von den Verantwortlichen später entschieden werden.

Franz Feldmann, Sportredaktion March24 & Höfe24