
Klärschlamm in neuer Anlage behandeln


Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Höfe reinigt die Abwässer der Gemeinden Freienbach, Wollerau, Feusisberg und aus Bennau.
Die Abwasserreinigung erfolgt in vier Stufen, bis das gereinigte Abwasser in den See geleitet werden kann. Bei diesem Prozess fällt Schlamm an, der ebenfalls auf der ARA behandelt und ausgefault wird. Durch den Faulungsprozess entsteht Gas, welches auf der ARA verwertet wird.
Die bestehende Schlammbehandlung ging 1971 in Betrieb, seither wurden nur die allernötigsten Sanierungsarbeiten vorgenommen. Nach knapp 50 Betriebsjahren ist die Nutzungsdauer dieses Anlageteils erreicht. Hinzu kommt, dass die Räumlichkeiten generell sehr eng und verwinkelt sind. Das Treppenhaus zum Beispiel wird gleichzeitig als Steigzone für Rohrleitungen genutzt und ist nicht mehr Suva-konform.
Zusätzlich ist heute nur ein Faulturm vorhanden, da der zweite Turm nur als Schlammstapel genutzt werden kann.
Im Rahmen eines Variantenstudiums wurden verschiedene Möglichkeiten für die Sanierung der Schlammbehandlung geprüft und miteinander verglichen. Im Herbst 2018 entschieden der Vorstand und der Aufsichtsrat, die Variante mit einem kompletten Ersatz der Schlammbehandlung weiterzuverfolgen.
Im Vorprojekt wird die bestehende Schlammbehandlung komplett zurückgebaut und die neue Anlage kommt an demselben Standort zu liegen. Alle baulichen Elemente und Installationen, die für die neue Schlammbehandlung benötigt werden, sind kompakt in einem komplett neuen Gebäude untergebracht. Einzig der erst zehnjährige Schlammstapel, welcher nach neusten Regeln der Baukunst auf dem tragenden Felsen fundiert ist, bleibt bestehen und wird in das neue Gebäude integriert. So entsteht ein Gebäude mit einer Grundfläche von etwa 64 auf 17 Meter und drei bis vier Geschossen, wobei ein Geschoss unter der Oberfläche liegt.
Unterirdisch wird das Schlammbehandlungsgebäude an das bestehende Werkleitungsgangsystem angebunden. Während der Realisierung erfolgt die Zufahrt zur Baustelle über eine provisorische Hilfsbrücke. Nur so ist eine effiziente und wirtschaftliche Ausführung möglich, da die Öffnungszeiten des einzigen Bahnübergangs sehr kurz sind.
Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 32 Millionen Franken. Kostentreiber in diesem Projekt sind insbesondere der schlechte Baugrund, die provisorische Hilfsbrücke sowie die provisorische Frischschlammentwässerung und -entsorgung während der gesamten Bauzeit.
In einem nächsten Schritt erfolgt nächstes Jahr die Baueingabe und die Erarbeitung des Bauprojektes. Damit werden die Grundlagen für die Volksabstimmung und die Kreditbewilligung im Jahr 2022 geschaffen. Unter optimalen Bedingungen erfolgt der Baustart voraussichtlich 2024 und die Inbetriebsetzung der neuen Schlammbehandlung 2027.
Der Abwasserverband (AV) Höfe plante auf Ende Oktober eine Infoveranstaltung. Diese musste aufgrund der Corona-Situation abgesagt werden.