Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz rund 78 300 Babys geboren, was einem Rückgang von 2,2 % gegenüber 2023 entspricht. Damit setzte sich ein Trend fort, der bereits in den Jahren zuvor sehr deutlich war. 2022 lag die Geburtenzahl noch rund 8 % höher, und 2023 um 2,8 %. Der Rückgang flaut jedoch zunehmend ab, was einerseits alarmierend, andererseits leicht ermutigend stimmt.
Historischer Tiefpunkt
Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau fiel auf nur noch 1,28, den tiefsten Stand, der je in der Schweiz gemessen wurde. 2023 lag dieser Wert noch bei etwa 1,33. Dabei sanken insbesondere drittgeborene Kinder (–3,6 %) und zweitgeborene (–2,8 %). Erstgeburten gingen nur moderater zurück (–1,5 %).
Regionale Unterschiede
Nur in Wallis, Basel-Landschaft und Appenzell Ausserrhoden stieg die Geburtenzahl leicht (+0,2 % bis +1,3 %). Dagegen verzeichneten Kantone wie Appenzell Innerrhoden, Schaffhausen und Jura besonders starke Rückgänge. Analysen zeigen, dass der Rückgang insbesondere bei Frauen unter 30 spürbar ist, während er bei älteren Müttern weniger ausgeprägt ist.
Konsequenzen
Ein tiefer Bevölkerungserweiterungskatalysator hat weitreichende Folgen. Eine sinkende Geburtenrate verkleinert langfristig den Anteil Jüngerer. Weniger Geburten bedeuten weniger Arbeitskräfte und geringere Beitragszahler, was die Finanzierung von AHV, IV und Pensionskassen erschwert.
Wende in Sicht?
Ob dieser Abwärtstrend endgültig bricht oder sich stabilisiert, bleibt abzuwarten. Der verlangsamte Rückgang 2024 könnte ein erster Hinweis auf einen Boden sein. Trotzdem liegt die Geburtenrate weit unter dem Niveau von 2010 (circa 1,5 Kinder/Frau).