von Urs Attinger
Auf dem Weg zum Schiberg treffe ich drei ältere Bergfreunde, die über einen anderen Weg, den Südwestgrat aufgestiegen sind. Dieser sei weglos, aber nicht schwierig zu begehen, sagen sie. Später kommen ein Mann und eine Frau von der Brenna-Route her, einer Kletterei über den Nordwestgrat im 3. Schwierigkeitsgrad auf den Gipfel. Sie suchen nach einer Startgelegenheit, denn sie haben Gleitschirme hinauf getragen. Wenn im Hochsommer aller Schnee geschmolzen ist, gibt es auch die Möglichkeit, über den Schneeschmelzipfad zum Bockmattli hinüber zu wandern. Es ist ein alpiner Wanderweg, weiss-blau-weiss markiert und nur zu begehen, wenn er schneefrei ist. Heute nehmen im Abstieg alle den Normalweg. Auch dieser ist nicht ganz ohne, braucht man doch ab und zu die Hände zum Stützen im steilen Gelände in Gipfelnähe. Alles in allem werden vom Wegweiser beim Oberhof drei Stunden Marschzeit bis zum Gipfel veranschlagt, mit den Pausen wird es bei mir etwas mehr.
Als Ausgangspunkt für meine zweite Wanderung auf den Chli Aubrig ist die Sattelegg ideal, man erspart sich die schweisstreibenden Höhenmeter aus dem Tal. Hier verlasse ich die Welt des motorisierten Verkehrs und schon bald heischen Wiesen und Weiden mit Hunderten von Schlüsselblumen und Sumpfdotterblumen Aufmerksamkeit. Ein Pärchen ist kurz vor mir in die gleiche Richtung gestartet, aber weil ich viel fotografiere, vergrössert sich der Abstand zusehends.