In einem offenen Brief an den Bundesrat fordern 112 Ärzte im Namen der Organisation «Ärzte mit Blick aufs Ganze» (AMBAG) eine breiter ausgelegte, effizientere Covid-Gegenstrategie. Die Vorschläge reichen von Impfanreizen über schnelle Lockdown-Lockerungen bis zu ethischen Fragen. Den Brief haben die Ärzte vor drei Wochen geschrieben. Herr Dr. Holtz, was geschah seither?
Dr. Daniel Holtz: Von Seiten Bundesrat nichts. Er zieht sein Regime bisher weiterhin durch. Die Bevölkerung ist verängstigt und viele leiden unnötig. Gehört haben wir Ärzte ausser vom Departement für Finanzen vom Bundesrat nichts.
Dr. Holtz, um was geht es der Ärzte-Organisation zusammenfassend?
Wir unterbreiten 10 Vorschläge, basierend auf einem Fünfsäulen-Konzept, welches wir dem viel zu schmalspurigen Zweisäulen-Konzept des Bundesrates entgegenstellen. Alle unsere Vorschläge hängen zusammen. Es ist das ganze Bündel, das uns voranbringt.
Was heisst Zweisäulen- und Fünfsäulen-Konzept?
Der Bundesrat setzt praktisch nur auf Impfung und Lockdowns. Wir dagegen fordern die Erweiterung um die drei Säulen «gezielte Entlastung der Spitäler», «Vorsorgliche Einarbeitung von Pflege- und Hilfspflegepersonal» sowie «ein anderes Verhältnis zu Sterben und Tod». Lockdowns würden damit weit weniger einschneidend ausfallen oder ganz entfallen.