Zur Klärung der Todesursache und zur Identitätsfeststellung wurden die Verunfallten ins Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich überführt.
Weshalb es zum Baugrubeneinsturz kam, ist weiterhin Gegenstand der laufenden Strafuntersuchung.
Martin Wipfli plant Präsidialverfügung für Baustopp
Martin Wipfli, Gemeindepräsident von Feusisberg, äusserte gegenüber SRF die Vermutung, dass auf der Baustelle keine genügenden Vorabklärungen und Sicherungen durchgeführt worden seien. Es handle sich dabei um ein «schwieriges Baugelände», so seine Einschätzung. Er mutmasste dass im Vorfeld keine Abklärungen durch Ingenieure getroffen worden sein – dies habe zu diesem tragischen Unfall geführt.
Wipfli kündete an, am Montag vorsorglich eine Präsidialverfügung vorzunehmen, um einen Baustopp zu erwirken. Die Gemeinde werde prüfen, was sie unternehmen kann und möglicherweise das Baureglement ändern. Er sei der Auffassung, dass man aus solchen Ereignissen Lehren ziehen müsse – vor allem wenn Menschen dabei zu Schaden gekommen sind. Wipfli hofft, dass auch andere Gemeinden darauf Aufmerksam würden, dass es Kontrollmechanismen brauche, damit professionell gearbeitet werde.
Dem Projekt gingen drei Baugesuche voraus
Ein Blick auf Einträge im kantonalen Amtsblatt würden gemäss Recherchen von SRF zeigen, dass für das Grundstück des Unfallortes mehrere Baugesuche eingegangen seien. Dies werde auch von der Gemeinde Feusisberg bestätigt. Bei der Rohbaukontrolle 2016 seien Abweichungen festgestellt worden. 2017 sei ein Baustopp erwirkt worden. Im Jahr 2018 sei ein neues Baugesuch eingericht worden, aus dem hervorgehe, dass am Unglücksort eine Tankstelle mit Shop entstehen soll. 2020 sei auch diese Baubewilligung erneut um ein Jahr verlängert worden. Nach einer neuerlichen Projektänderung im August 2021 sei eine dritte Baugewilligung erteilt worden – diese Bauarbeiten wurden nun durch das Unglück von Donnerstag abrupt unterbrochen. Die Bauherrschaft habe das Projekt offenbar selbst organisiert und kein Fachgeschäft damit beauftragt.
Update folgt.